Dann klappt’s auch mit dem Nachbarn Mit dem Topinambur stand ich erstmal auf Kriegsfuß. Ein wohlmeinender Nachbar hatte etliche Knollen in unserem gemeinsamen Gemüsebeet vergraben. Die langstieligen Pflanzen mit ihren gelben Blüten, die wie viele kleine Sonnenblumen erstrahlten, fand ich auch schön. Dass ihnen mit ihrer vereinnahmenden, überbordenden Art allerdings nicht beizukommen war, verdüsterte zusehends mein Gemüt. Dank ihrer tückischen Rhizome dehnten sie sich so prächtig aus, dass mein schmächtiges Gemüse den Kürzeren zog. Geschmeckt haben mir die süßlichen, knubbligen Knollen auch nicht besonders. Weder in Form von Gratin noch Salat. Eine Kartoffel war mir in jedem Fall lieber! Ich hatte vollstes Verständnis dafür, dass die Kartoffel einst zum Liebling der Nation avancierte und die Erdbirne von unseren Tellern verschwand. Bis ich entdeckte, wie gut der Topi mit Kokos kann. Die zwei sind mein Dreamteam. Als sanftes Süppchen haben sie mich nicht nur mit einer uralten Kulturpflanze versöhnt. TOPINAMBURSÜPPCHEN Samtig. Zart. Mit leichter Schärfe. 150 g Topinambur (in Scheiben geschnitten) 400 ml Kokosmilch (Dr. Goerg) 400 ml Wasser 1 schwach gehäufter TL Salz 20 g Ingwer (geschält, fein gehackt) Zutaten zusammen in einen Topf geben und so lange kochen, bis der Topinambur weich ist. Pürieren. Suppe durch ein feines Sieb streichen. Lauwarm in Teetassen servieren. TIPP: Das Süppchen schmeckt auch lecker mit einem Topping aus Räucherlachs und Petersilie. Oder mit Kräutern, die gerade wild im Gemüsebeet aufgehen…
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![]() Seit meiner Kindheit verspüre ich diesen Sog: Er zieht mich aus dem Süden Deutschlands hoch an die Nordsee, genauer: nach Spiekeroog. Spiekeroog ist mein Holodeck, Tiefenentspannung garantiert. Meine Füße müssen nur den Boden dieser Insel berühren - schon bin ich in eine andere Welt gebeamt. Fasane kreuzen meinen Weg. Die Luft ist erfüllt vom intensiven Duft der Kartoffelrosen. Pferde grasen auf weitläufigen Koppeln. Ich spaziere durch Dünen, lasse mir den salzigen Wind ins Gesicht wehen. Später werde ich in einem der kleinen Cafes sitzen und meinen Schwarztee trinken. Es ist traumhaft, durch das kleine Dorf mit seinen reetgedeckten Häusern, weiß getünchten Fassaden und dunkelgrünen Fensterläden zu flanieren, während es in den Gassen nach Butter und Zimt duftet. Was für eine perfekt inszenierte Idylle. Und fast überall trifft man auf Sanddorn. Seine salbeifarbenen Blätter erinnern mich an Weiden. Zwischen seinen Blättern leuchten orangefarbene, kugelige Beeren, die für ihren hohen Vitamingehalt bekannt sind. Auch B12 ist mit dabei, das man ansonsten fast nur in tierischen Produkten findet. Dank seiner Symbiose mit Bakterien auf der Außenschale der Früchte, macht der Sanddorn eine Ausnahme. Ein Genuss sind die extrem herben Früchte allerdings nicht. Deshalb verarbeitet man sie weiter. Auf Spiekeroog wird die Rote Schlehe gerne als Punsch serviert mit einer riesigen Portion Schlagsahne obendrauf. Herrlich an stürmischen Tagen. Für heiße, windstille Tage am Bodensee ist die Fasanenbeere aber auch bestens geeignet: SANDDORN-EIS Fruchtig-säuerlich. Erfrischend. 100 ml Sanddornsaft (ungesüßt, Donath Vollfrucht, Reformhaus) 300 g Mangowürfel (tiefgefroren, nicht aufgetaut) 3 EL Agavendicksaft Zutaten in einer hohen Schüssel mit einem Pürierstab zu einem cremigen Sorbet verarbeiten. Gleich genießen. In diesem Eis schmeckst du noch die herbe Wildheit des Sanddorns. Form und Farbe erinnern an das Erscheinungsbild der Beeren. Die Mango ist hier hauptsächlich für die Konsistenz zuständig. Sie tritt geschmacklich in den Hintergrund und überlässt dem Sanddorn den großen Auftritt. Der Doldenblütler Giersch ist auch unter dem Namen „Zipperleinskraut“ bekannt. Er wurde schon vor Jahrhunderten als Heilpflanze geschätzt (bekanntester Fan: Hildegard von Bingen) und in Klostergärten kultiviert. Er wirkt entzündungshemmend, hat einen außergewöhnlich hohen Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen und doppelt so viel Vitamin C wie das It-Gemüse Grünkohl. Er ist einer der vitalsten Pflanzen überhaupt! Die jungen Triebe kann man roh essen. Ohhh, aber gebacken sollte man sie auch unbedingt kosten!
240 g Steinchampignons (8 Pilze), davon 40 g Stiele 40 g Zwiebeln 40 g Giersch 40 g Parmesan (fein) 80 ml Sahne Stiele entfernen. Stiele, Zwiebeln und Giersch sehr fein hacken. Zusammen mit Sahne, Salz und Pfeffer in eine Pfanne geben. Ca. 5 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln (mit Deckel) - bis die Flüssigkeit weitestgehend verdampft ist. Herd ausstellen. Zwei Drittel des Parmesans unterrühren. Mischung in die Champignonköpfe füllen. (Schmeckt jetzt schon lecker!) Restlichen Parmesan über die Füllung streuen. Champignons ca. 30 Minuten bei hoher Temperatur im Ofen backen. Sie sind fertig, wenn die Käsekruste einen hellen Braunton angenommen hat und leicht knusprig aussieht. TIPP: Wer sich noch nicht an den Giersch herantraut, kann sein Glück erstmal mit einem seiner Verwandten versuchen: Anstelle von Giersch dieselbe Menge Petersilie verwenden! Und hier noch die vegane Variante: OFENCHAMPIGNONS MIT HASELNUSSHAUBEN Anstelle von Sahne Wasser verwenden. Statt Parmesan einen gestrichenen TL Mandelmus unter die Masse rühren. Die gefüllten Champignons mit fein gemahlenen Haselnüssen bestreuen. Viel Vergnügen! Dunkles Honigdressing
2 EL Wasser 4 EL dunkler Balsamico 8 EL Olivenöl 1 gestr. EL milder Senf 1 gestr. EL Honig 1 gestr. TL Salz Zutaten mit einem Schneebesen vermengen. Dieses Dressing kombiniere ich mit Feldsalat, Rucola, Feta, Granatapfelkernen und "Walnussknabberei". 100 g Walnusskerne
1 gestr. EL Butter 1 gestr. EL Birkenzucker Vanille, Zimt Prise Muskat, Salz Walnüsse mit Butter und Birkenzucker in eine Pfanne geben. Unter ständigem Rühren erwärmen. (Nachdem die Butter geschmolzen ist, ca. noch eine Minute). Herd ausstellen. Gewürze zufügen. Erkalten lassen. Lecker als Snack, Salattopping oder zu Vanilleeis. Inspired by Basti. Gruß nach Montpellier. Das helle Honigdressing (Rezept: 19.01.17) passt auch wunderbar in einen Blumenkohlsalat.
Ich mische das Dressing mit gekochten, noch warmen Blumenkohlröschen und rohen dünnen Zwiebelscheiben. Würze mit Pfeffer und lasse das Ganze abkühlen. Fertig! Der Salat kann noch ergänzt werden mit Petersilie, gerösteten Pinienkernen, gekochtem Schinken, Käse (z.B. Blue Stilton - englischer Blauschimmelkäse), in Kurkumawasser gekochten Quittenstückchen... HELLES HONIGDRESSING
2 EL Wasser 4 EL Weißweinessig 8 EL Olivenöl 1 gestr. EL milder Senf 1 gestr. EL Honig 1 gestr. TL Salz Prise Pfeffer Zutaten mit einem Schneebesen vermischen. Fenchel in hauchdünne Scheiben schneiden und mit dem Dressing vermischen. Fenchelgrün und Orangenfilets zufügen. TIPP: Das Dressing kann man auch mehrere Tage im Kühlschrank lagern. Es eignet sich auch für Blattsalate. |
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März 2018
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