Vor fünf Jahren habe ich Freunde in Kalifornien besucht. Dort war ich in dem schönsten Garten, den ich jemals gesehen habe. Er war so anders als die meisten deutschen Gärten, die größtenteils mit ungenießbaren oder sogar giftigen Pflanzen bestückt sind (und das auch noch absichtlich) - ich denke an all die Ligusterhecken, Engelstrompeten, den Goldregen. In diesem amerikanischen Traumgarten war alles essbar! Man konnte hindurchgehen und sich die saftigen Früchte in den Mund fallen lassen. Alles strotzte vor Farben und Düften! Überbordende Üppigkeit! Was allerdings noch zu erwähnen wäre: Das Paradies war voller Müll. Plastikflaschen, Dosen und Planen. Aber so absurd das klingen mag: Der Garten war nicht trotz des Abfalls ein Ideal, sondern – wegen!
Es ist eine bittere Tatsache: Die Welt ist voller Müll. Aber sie ist auch voller Ideen. Die Gärtner funktionierten Konservendosen um zu kleinen Blumentöpfen. Aus alten, aufeinandergestapelten Autoreifen wurden Pflanzenkübel – die dunklen Gummischalen speichern optimal Sonnenwärme. Wieder zurück in Deutschland, habe ich mein Umfeld neu gescannt: Was ist da an Ressourcen, die ich bisher gar nicht als solche wahrgenommen habe? Diese Frage habe ich mir auch - zum Spaß - beim Gemüseschnippeln gestellt. Manches Potential landete automatisch im Biomüll. Jetzt nutze ich viel mehr. So entstand auch diese feine, sehr schnell zubereitete Suppe: RADIESCHENBLÄTTERSUPPE 1 Avocado 1 Bund Radieschenblätter 500 ml Sahne 500 ml Wasser 2 EL Gemüsebrühepulver Radieschenblätter mit Flüssigkeit und Gemüsebrühepulver zum Kochen bringen. Herd ausstellen. Avocado zufügen und pürieren. Sofort servieren. TIPP: Wenn bei einem Essen milder Grüner Salat - beispielsweise Kopfsalat – übrig bleibt, der schon angemacht ist, gebe ich ihn in ein Sieb und spüle das Dressing ab – so gut das eben möglich ist. Die unansehnlichen Blätter mag ich natürlich nicht mehr am nächsten Tag als Salat essen, aber ich kann eine herrliche Suppe daraus machen: Anstelle von Radieschenblättern verwende ich die Salatreste.
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März 2018
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